Wärmepumpe: Lohnt sie sich?

Marko Frei

Wärmepumpe - Lohnt Sie sich?

Das Thema Nachhaltigkeit ist so präsent wie nie zuvor. Immer mehr Menschen spüren die Auswirkungen der Klimaerwärmung mittlerweile in ihrer eigenen Region und wollen etwas verändern. Dies betrifft sämtliche Lebensbereiche – die Ernährung, das Konsumverhalten und auch die eigenen vier Wände. So machen sich Eigenheimbesitzer zunehmend Gedanken darüber, wie sie umweltschonender mit ihrem Energieverbrauch haushalten können. Eine Möglichkeit dafür ist der Einbau einer Wärmepumpe. Diese nutzt die Energie aus der Umwelt – Luft, Wasser oder Erdwärme. Sie gilt als nachhaltige und praktische Heizlösung. Der Einbau ist jedoch vergleichsweise kostspielig. Lohnt es sich also auch finanziell, auf diese Heizungsart umzusteigen? Wir beleuchten es im folgenden Artikel.

Das Grundprinzip der Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe nutzt erneuerbare Energiequellen aus der Umwelt, um Gebäude zu beheizen. Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen:

  • Luftwärmepumpen, die Umgebungsluft ansaugen
  • Erdwärmepumpen, die Energie aus dem Erdreich beziehen
  • Grundwasserwärmepumpen, die dem Wasser Wärme entziehen

Die detaillierte Funktionsweise ist relativ komplex. Das grundlegende Prinzip jedoch ist immer ähnlich: Die Wärmepumpe leitet die Umweltwärme mithilfe von Kältemitteln und Kompression in die Heizungsanlage. Für diesen Prozess wird zusätzlich Strom benötigt. Diesen Strom kann man dann entweder aus dem Stromnetz beziehen oder aber mit einer Photovoltaikanlage – beispielsweise durch Solar Carports – selbst herstellen.

Welche Kosten kommen beim Einbau einer Wärmepumpe auf einen zu?

Wärmepumpen sind in der Anschaffung und Installation meist teurer als herkömmliche Heizungssysteme. Zum Vergleich: Eine konventionelle Gasheizung kostet meist etwa 10.000 Euro. Bei einer Wärmepumpe hingegen ist zunächst mit Kosten von etwa 20.000 Euro zu rechnen – kein geringer Unterschied. Jedoch muss man bedenken, dass die Wärmepumpe mit geringeren Wartungs- und Betriebskosten punktet. Auch der regelmäßige Gebrauch der Wärmepumpe ist günstig: Durch den hohen Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung und einen speziellen Stromtarif kann man bei den ständig anfallenden Energiekosten sparen. In Zeiten immer weiter steigender Energiepreise eine Einsparung, die sich zunehmend lohnt! Zuletzt verbraucht die Wärmepumpe keine fossilen Brennstoffe. Das ist nicht nur gut für den Planeten, es werden auch keine CO2-Steuern erhoben. Wärmepumpen sind außerdem äußerst langlebig und können – wurden sie einmal angeschafft – mindestens für 20 Jahre in Betrieb genommen werden. Es bleibt also viel Zeit, in der die Anschaffungskosten sich amortisieren können. Neben den Anschaffungskosten kommen also folgende laufende Kosten auf einen zu, wenn man sich für eine Wärmepumpe entscheidet:

  • jährliche Wartungskosten: je nach Art der Wärmepumpe zwischen 150 und 300 Euro
  • Betriebskosten: für ein Einfamilienhaus zwischen 800 und 1500 Euro pro Jahr
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Die Betriebskosten bezeichnen hauptsächlich den Strom, der benötigt wird, um die Umgebungswärme umzuwandeln. Wird dieser aus einer eigenen Solaranlage bezogen, kann man auch an diesem Posten zusätzlich sparen.

Wie lässt sich beim Einbau der Wärmepumpe Geld sparen?

Wie bereits erwähnt, ist der Einbau einer Wärmepumpe eine Investition, die es in sich hat. Es gibt jedoch einige Optionen, um zusätzlich Geld zu sparen: Zum einen gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Förderung der Wärmepumpe, die in Frage kommen. Da Wärmepumpen die Umwelt entlasten, gibt es diverse staatliche Förderprogramme, die deren Einbau voranbringen sollen. Informieren kann man sich diesbezüglich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Je nachdem, welche Boni genutzt werden können, werden so bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten erstattet. Zusätzlich gibt es regionale Förderprogramme, über die man sich informieren kann. So ist es definitiv sinnvoll, vorab einen Experten zu konsultieren, der bezüglich der Förderungsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand ist.

Zum anderen sind die verschiedenen Arten von Wärmepumpen auch unterschiedlich teuer. Die Luftwärmepumpen sind in der Anschaffung etwas günstiger, weil sie leichter zu installieren sind. Es muss – anders als bei der Erdwärmepumpen – keine Bohrung vorgenommen werden, um eine Erdsonde zu legen. Luftwärmepumpen sind jedoch am besten für Gebiete geeignet, in denen die Temperatur relativ mild und gleichbleibend ist. Je nach Witterungsbedingungen und Umweltgegebenheiten ist es also sinnvoll, sich vorab zu überlegen, welche Art der Wärmepumpe am besten funktioniert.

Wenn gute Bedingungen gegeben sind, um eigenen Solarstrom mit einer Solaranlage zu produzieren, kann auch dies eine weitere Einsparungsmöglichkeit sein. Im Idealfall ist der selbst produzierte Strom günstiger als der Strom aus dem Energienetz, sodass auf diese Weise die Energiekosten gesenkt werden.

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Lohnt sich die Wärmepumpe im Altbau?

Je nach den individuellen und baulichen Gegebenheiten kann sich eine Wärmepumpe finanziell mehr oder weniger lohnen. Wer im Altbau wohnt, hat möglicherweise nicht die Möglichkeit, im Hof oder im Garten Bohrungen für Erd- und Wasserwärmepumpen durchzuführen. In diesem Fall kommt also ohnehin nur die Luftwärmepumpe infrage. Hier muss vorab in Erfahrung gebracht werden, ob der Schallschutz eingehalten werden kann. Da eine Wärmepumpe nur dann sinnvoll ist, wenn das Haus ausreichend gedämmt ist, kann es sein, dass zu den Anschaffungskosten zusätzlich Sanierungsmaßnahmen zu bezahlen sind. Außerdem ist es für die Wärmepumpe am sinnvollsten, wenn Fußboden- oder Wandheizungen genutzt werden. Im Altbau ist es also eventuell erforderlich, zusätzlich die Heizkörper auszutauschen. Auch, wenn es etwas kompliziert klingt, kann es sich dennoch lohnen, eine Wärmepumpe im Altbau zu installieren. Auch für dieses Vorhaben gibt es nämlich diverse Förderungsmöglichkeiten, die die Kosten abpuffern.

Fazit: Ist der Einbau einer Wärmepumpe aus finanzieller Sicht sinnvoll?

Eine Wärmepumpe ist eine nachhaltige und ökologische Möglichkeit der Stromerzeugung. Allein aus Umweltgründen handelt es sich also um eine gute Alternative. Doch auch finanziell lohnt sich der Einbau in den meisten Fällen – ganz besonders in Neubauten und in gut gedämmten Altbauten. Zwar sind die Anschaffungskosten nicht ohne, durch die günstigen Betriebskosten amortisieren sie sich jedoch deutlich schneller als bei anderen Heizungssystemen. Hinzu kommt, dass fossile Brennträger in den letzten Jahren immer teurer geworden sind und ihr Preis in den kommenden Jahren vermutlich eher steigt, als sinkt.

Marko Frei