Wandgestaltung in Küche und Bad: Tipps zum Tapezieren

Marko Frei

Wandgestaltung in Küche und Bad: Tipps zum Tapezieren

Ob elegante Designs im Wohnzimmer oder kreative Motive im Kinderzimmer: Wandgestaltung mit Tapeten wird den unterschiedlichsten Stilen und Ansprüchen gerecht. In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie der Küche und dem Badezimmer kommt die Gestaltungsmethode trotzdem selten zum Einsatz. Geflieste Wände sind dort noch immer Standard. Dabei können Sie auch Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit mit den richtigen Tapeten eine individuelle Note verleihen und mehr Wohlfühlatmosphäre schaffen. Wir erklären, welche Tapeten sich zur Wandgestaltung in Küche und Badezimmer eignen und worauf Sie achten sollten.

Tapeten für Bad und Küche: Was es zu beachten gilt

Seit einigen Jahren erleben Tapeten ein Revival. Im Vergleich zur Hochphase des Tapezierens in den 1970er Jahren hat sich die Wandgestaltungsmethode weiterentwickelt und eignet sich heutzutage dank innovativer Materialien und Beschichtungen auch zur Gestaltung von Räumen wie der Küche und dem Bad. Dabei bieten Tapeten im Vergleich zu Fliesen im Küchenbereich und im Badezimmer viele Vorteile. Dank der hohen Vielfalt an verschiedenen Farben, Strukturen und Mustern sind sie abwechslungsreicher als der konventionelle Fliesenspiegel. Zudem können Sie Tapeten auch ohne viel Vorerfahrung in Eigenregie anbringen und sparen damit Geld. Davon abgesehen entfallen durch das Tapezieren die Fugen, die bei gefliesten Bädern und Küchen viel Putzaufwand bereiten. Aber Vorsicht: Nicht jede Art der Tapete eignet sich zum Einsatz in den genannten Räumen.

Im Badezimmer herrscht nach dem Duschen und Baden hohe Luftfeuchtigkeit und in der Küche ist selbiges nach dem Kochen der Fall. Insofern sind Tapeten in diesen Räumlichkeiten regelmäßig besonderer Beanspruchung ausgesetzt. Bei der Auswahl der richtigen Modelle sollten Sie daher nicht nur auf die optischen Eigenschaften achten, sondern vor allem auf das Material. Papier- und Raufasertapeten quellen bei Wasserkontakt auf und eignen sich deshalb nicht für Zimmer mit hoher Luftfeuchtigkeit. Besser geeignet sind Tapetenarten wie

  • Glasfasertapeten: Dank des robusten Glasfasermaterials sind diese Modelle wasserresistent und langlebig. Sie werden mit einem Dispersionskleber befestigt und lassen sich mit Latexfarbe überstreichen. Anschließend kann ihnen Feuchtigkeit noch weniger anhaben.
  • Vliestapeten: In Bereichen, die lediglich mit Spritzwasser in Kontakt kommen, sind formstabile Vliestapeten eine geeignete Wandgestaltungsmöglichkeit. Dabei können Sie mit einem Schutzanstrich die wasserabweisenden Eigenschaft der Tapetenart verstärken und so auf Nummer sicher gehen.
  • Vinyltapeten: Die Oberfläche dieser Tapetenart ist wasserabweisend und scheuerbeständig. Dadurch sind Vinyltapeten für das Badezimmer und die Küche eine besonders gute Wahl.
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Experten-Tipp zum Tapezieren in Küche und Bad

Schon die Verpackung einer Tapetenrolle gibt Hinweise auf die Eignung für das Bad und die Küche. Sind die Tapeten der Wahl weder als wasch- noch hochwaschbeständig ausgezeichnet, so eignen sie sich nicht für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit. Übrigens sollten einige Bereiche des Badezimmers niemals mit Tapeten ausgestattet werden. Den minutenlangen Wasserkontakt im unmittelbaren Bereich der Dusche halten auf lange Sicht beispielsweise auch die wasserbeständigsten Tapetenarten nicht aus.

Tapezieren in Zimmern mit hoher Luftfeuchtigkeit: Wie Sie die Wände vorbereiten

Wenn Sie in Ihrem Zuhause Räume wie das Schlafzimmer selbst mit Tapeten ausgestattet haben, sind Ihnen die wichtigsten Vorbereitungsmaßnahmen bereits vertraut. Damit Tapeten auf lange Sicht halten, muss der Untergrund so trocken und sauber wie möglich sein. Im Badezimmer und in der Küche sollten Sie zudem besonders darauf achten, dass die zu tapezierenden Wände völlig eben sind. Ist das nicht der Fall, lösen sich die Tapeten im schlimmsten Fall wieder von der Wand. Denn hohe Luftfeuchtigkeit lässt sie auf unebenen Oberflächen leichter aufquellen. Unebenheiten sollten Sie daher vor dem Tapezieren so gut wie möglich ausgleichen. Zudem ist das Aufbringen von Haftgrund vor dem Tapezieren empfehlenswert. Diese Vorbereitungsmaßnahme festigt die Oberfläche und macht sie saugfähiger, damit die Tapeten besser halten.

Luftdicht versiegelte Wände in Badezimmer und Küche: So vermeiden Sie Schimmel

Ob in der Küche oder im Bad: In spritzwassergefährdeten Bereichen müssen Tapeten die Wände luftdicht versiegeln. Denn dringt Feuchtigkeit aus der Raumluft hindurch, droht unter dem Tapetenmantel Schimmelbildung. Allerdings sind die Wände eines Zimmers an der Regulierung des Raumklimas beteiligt. Wenn sie vollständig versiegelt sind, können sie diese Funktion nicht mehr erfüllen. Daher sollten Sie weder in der Küche noch im Badezimmer alle vier Wände tapezieren. Eine einzelne Akzentwand ist eine bessere Idee als wandübergreifende Designs, weil so zumindest drei Zimmerwände „atmen“ können. Auch eine Mischung aus Fliesen und Tapeten kann sinnvoll sein, ganz besonders im Badezimmer. Machen Sie sich die Vorteile der beiden Wandgestaltungsmöglichkeiten zunutze, indem Sie mit Tapeten individuelle Akzente setzen und Fliesen in besonders schmutz- und feuchtigkeitsgefährdeten Bereichen verwenden. Zudem sollten Sie bei der Planung des Heizungs- und Lüftungssystems die eingeschränkte Regulierungsfähigkeit luftdicht versiegelter Flächen beachten. Idealerweise führt eine Abluftanlage feuchte Luft nach außen ab, um Schimmel zu vermeiden. Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang Lüfter, die nicht auf einer einzigen Stufe laufen, sondern mit Feuchtigkeitssensoren ausgestattet sind. Solche Modelle reagieren flexibel auf das aktuelle Raumklima und passen ihren Betrieb an die gegebenen Bedingungen an.

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Marko Frei